Das war die BVI Nachhaltigkeitskonferenz 2025
Am 3. Juli 2025 kamen in Frankfurt am Main über 150 Teilnehmer zusammen, um sich über die aktuellen Entwicklungen und Trends im Bereich nachhaltiger Anlagen zu informieren. Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des BVI, eröffnete die Konferenz. In seinen Antworten auf die Eingangsfragen von Moderatorin Corinna Wohlfeil (n-tv) betonte er insbesondere die Bedeutung des neuen politischen Fokus auf die Wettbewerbsfähigkeit und Stärkung des Kapitalmarkts.
Michael Hager von der EU-Kommission hielt den Eröffnungsvortrag und sprach über die Nachhaltigkeitsagenda der EU. Er signalisierte Verständnis für die Belange der Fondswirtschaft und stimmte mit Richter darin überein, Standards sinnvoll vereinfachen und Berichtspflichten reduzieren zu wollen. Er lud den BVI ein, mit der EU-Kommission im Dialog zu bleiben, um eine praxistaugliche Regulierung zu erarbeiten.
Danach widmete sich die Konferenz der intensiv geführten Debatte, ob und wie Rüstung nachhaltig sein kann: Die lebhafte Paneldiskussion, an der Katharina Drexler (Helaba Invest), Elisabeth Hauschild (Diehl Stiftung), Marian Klemm (FNG) und Dominik Schäfer (Deutsche Bank) teilnahmen, wurde von Robert Bluhm (Universal Investment) moderiert.
Im zweiten Teil des Vormittags ging Prof. Maximilian Müller (Universität zu Köln) auf die Frage ein, ob das CSRD-Reporting einen Mehrwert für Investoren bringt. Hortense Bioy (Morningstar) referierte anschließend über den ESG-Fondsmarkt nach der Umstellung auf die ESMA-Leitlinien.
Unter der Leitung von Julia Backmann (Allianz Global Investors) diskutierten Matthias Battefeld (Hannoversche Volksbank), Markus Duscha (Fair Finance Institute), Theresa Nabel (BaFin) und Ingo Speich (Deka Investment) darüber, wie man Anleger wieder für das Thema Nachhaltigkeit gewinnen kann.
Den Nachmittagsteil der Veranstaltung eröffnete Tanja Groeger (EWE) mit ihrem lebhaften Einblick in die Zukunft eines regionalen Energieversorgers. Wie ihr und ähnliche Unternehmen Zugang zu Investoren erhalten, erörterte sie danach gemeinsam mit Oliver Hailzl (PATRIZIA Infrastructure), moderiert von Bastian Hammer (BVI) mit dem Thema „Investitionsmöglichkeiten der Energiewende“.
Nadine Sterley von der GEA Group lieferte einen anschaulichen Praxisbericht über die Umsetzung des Transitionsplans in einem energieintensiven Maschinenbaukonzern mit dem Ziel die Geschäftsprozesse nachhaltiger zu gestalten und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu sichern.
Im Anschluss daran plädierte Antje Biber (FERI) an die anwesenden Investoren, Biodiversität ernst zu nehmen. Sie betonte, dass die Erhaltung der biologischen Vielfalt eine erhebliche wirtschaftliche Relevanz habe, die fast alle Branchen betrifft.
Aus Boston zugeschaltet gab danach Rob Skinner (Ropes & Gray) einen Einblick in die politischen Entwicklungen in den USA und ging darauf ein, wie internationale Assetmanager mit den Veränderungen der amerikanischen Rahmenbedingungen für Nachhaltigkeit und Diversität umgehen sollten.
Die abschließende Paneldiskussion mit dem „Thema Gegenwind für ESG und die Zukunft nachhaltiger Investitionen“ nahm diese Botschaften auf. Unter der Leitung von Magdalena Kuper, Leiterin Nachhaltigkeit beim BVI, diskutierten Anastasia Petraki (BlackRock), Simone Ruiz-Vergote (MSCI), Anke Sänger-Zschorn (IVOX Glass Lewis), Andreas Steinert (Amundi) und Martin Ziegenbalg (DHL) über die Herausforderungen und Chancen im aktuellen Marktumfeld.