22.2.2023

Die Bundesregierung will die AMLA nach Frankfurt holen

Die Bundesregierung bewirbt sich um den Sitz der neuen EU-Geldwäschebehörde (AMLA) in Frankfurt, und das BMF hat dazu eine Internetseite online geschaltet. Aber auch viele andere Städte wie Paris, Rom, Madrid oder Wien haben großes Interesse an der neuen Behörde. Der deutsche Fondsverband BVI fordert seit Jahren, dass die AMLA nach Frankfurt kommen soll.

Zur Bewerbung sagt Thomas Richter, BVI-Hauptgeschäftsführer:

„Die EU kann mit einer sinnvollen Bündelung von Behörden an einem Standort den engen Austausch aller Beteiligten fördern und zudem Kosten sparen. Frankfurt ist internationaler Bankenstandort und europäischer Regulierungshub. Hier sitzen mit der EZB-Bankenaufsicht und der Versicherungsaufsicht zwei EU-Behörden, die zusammen für einen großen Teil der Finanzbranche zuständig sind. Damit bietet Frankfurt ausgezeichnete Rahmenbedingungen für die Ansiedlung der Geldwäschebehörde, die wichtige Finanzinstitute in der EU direkt überwachen und die Koordinierung zwischen den EU-Aufsichtsbehörden fördern soll.“

„Wichtig ist jetzt das diplomatische Werben Deutschlands bei den anderen Mitgliedstaaten um deren Stimme. Denn abseits guter Sachargumente zählen bei so bedeutenden Standortentscheidungen auch Proporz und Verhandlungsgeschick.“

Frankfurt ist ein attraktiver Standort für Regulierer und Behörden. Zuletzt hat Frankfurt im Jahr 2021 den Zuschlag erhalten für den Hauptsitz des International Sustainability Standards Board (ISSB), das weltweit gültige Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen entwickelt. Zudem haben die EZB, EIOPA, Bundesbank, BaFin und die Global Legal Entity Identifier Foundation ihren Sitz in Frankfurt.


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