BVI unterstützt ESMA-Vorschlag: Keine Pflicht für Klimarisiko-Szenarien bei Fonds

In einer Stellungnahme unterstützen wir den Ansatz der ESMA, für Geldmarktfonds aufgrund ihrer Kurzfristigkeit keine Klimarisiko-Szenarien vorzuschreiben. Wir lehnen dies ebenso für Fonds ab, die in Vermögenswerte mit langfristigem Charakter investieren. Hier sollte es dem Manager unter Berücksichtigung der Anlagestrategie, der Vermögenswerte und des Risikoprofils der Fonds selbst überlassen bleiben, ob er zusätzliche Klimarisiko-Szenarien durchführt oder nicht. Die ESMA hatte entsprechende Überlegungen anlässlich der Überarbeitung der Methoden für die Stresstestszenarien von Geldmarktfonds zur Konsultation gestellt.

Wir verweisen in unserer Stellungnahme auf die aktuellen Empfehlungen des Financial Stability Board (FSB). Dieser will den Einsatz von Klimarisiko-Szenarien und -Stresstests im Assetmanagement lediglich für makroprudenzielle Zwecke ausweiten. Dazu hat die EU-Kommission aktuell die ESAs beauftragt, einmalig die Widerstandsfähigkeit des Finanzsystems gegenüber Schocks durch den Klimawandel zu analysieren. Wir schlagen daher vor, diese Analysen abzuwarten, bevor zusätzliche Vorschläge für mikroprudentielle Zwecke auf der Grundlage individueller und verbindlicher Klimaszenarien für einzelne Fonds diskutiert werden.

Den weiteren Vorschlag der ESMA, für Geldmarktfonds bei der Durchführung von Liquiditätsszenarien einen neuen Preisaufschlag einzuführen, lehnen wir ab. Zumindest für den deutschen Geldmarktfondsmarkt können wir keine signifikanten Abflüsse im Zusammenhang mit der Covid-Krise feststellen. Hier lagen die Nettomittelabflüsse sogar während der COVID-19-Krise nahe bei null.

 

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