28.6.2023

BVI ZU OPEN-FINANCE-VORSCHLÄGEN

Am 28. Juni 2023 hat die EU-Kommission Vorschläge für eine Open-Finance-Regulierung veröffentlicht. Open Finance ist die Weiterentwicklung des Open Banking und ermöglicht Drittanbietern die Nutzung von Kundendaten der Banken, der Fondsanbieter und der Versicherer. Finanzberater werden damit ihre Empfehlungen noch spezieller auf die spezifischen Kundenbedürfnisse zuschneiden können. Die Öffnung der Daten soll zudem Produktinnovationen und den Wettbewerb um das beste digitale Finanzprodukt vorantreiben.


Dazu sagt Rudolf Siebel, Geschäftsführer des deutschen Fondsverbands BVI:

„Zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen sollte die EU-Kommission noch deutlicher herausstellen, dass sich die Öffnung nur auf originäre Kundendaten wie Transaktionsdaten, nicht aber auf die von den Unternehmen veredelten Daten wie die Ergebnisse von Geeignetheits- und Angemessenheitsprüfungen beziehen darf.“

„Alle Marktteilnehmer sollten sich bereits jetzt mit dem Thema auseinandersetzen, um für die digitale Kapitalmarktunion gewappnet zu sein. Denn diese hat das Potenzial, die etablierten Vertriebskanäle zunehmend aufzubrechen. Es besteht noch etwas Zeit, bis Open-Finance-Produkte und -Dienstleistungen vom Kunden genutzt werden können, weil zunächst viele technische und rechtliche Fragen geklärt werden müssen. Dazu gehören die Organisation der Kundengenehmigungen, die Zulassung der Datennutzer sowie die Festlegung von vertraglichen Standards und technischen Schnittstellen. Bei den Schnittstellen setzen wir uns für die Nutzung von ISO-Standards wie den Legal Entity Identifier zur Identifikation von Vertragspartnern und Geschäften ein.“
 


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